Fortbildungen und Weiterbildungen in Methoden tiefenpsychologischer und existenzieller Psychotherapie und spiritueller Begleitung
Neben der Forschung bietet das Institut die Durchführung von Weiterbildungen, vor allem der Weiterbildung in Methoden tiefenpsychologischer und existenzieller Psychotherapie und spiritueller Begleitung an. Die Fort- und Weiterbildungen richten sich insbesondere an psychologische und ärztliche Psychotherapeuten, Pädagogen und Sozialpädagogen und andere Menschen aus therapeutischen, pädagogischen oder sozialen Arbeitsfeldern und steht allen interessierten Menschen offen. Die Fortbildung vermittelt therapeutische Methoden und Interventionen und verbindet diese mit Selbsterfahrung und mit der Entwicklung der beruflichen und persönlichen Kompetenz.
Grundlage der Fortbildungen: Spiritualität und Psychotherapie basierend auf einem Modell ganzheitlichen Wachstums
Das Aufwachen, diese grundlegende Transformation, ist das Ziel jedes spirituellen Weges. Die eigene innere Tiefe entdecken, einen tiefen Frieden, die Stille und Grenzenlosigkeit. Die Erfahrungen der letzten 20 Jahre zeigen, dass Aufwachen nicht nur eine Vision ist, sondern immer häufiger geschieht. Es geschieht so häufig, dass wir es immer genauer erforschen.
Um aufzuwachen, ist ein tiefes Loslassen nötig. Dazu reicht nicht ein einfacher Willensakt: dazu ist die Arbeit an den inneren Blockaden und dem inneren Schatten nötig. Dafür stellt die westliche Psychotherapie großartige Werkzeuge zur Verfügung. Dieses persönliche Wachstum mit dem Aufwachen zu verbinden kann zum größten Abenteuer deines Lebens werden.
In dieser dreijährigen Fortbildung werden diese therapeutischen Werkzeuge erlernt, die Kompetenz, andere Menschen zu begleiten, und diese Werkzeuge für das eigene Wachstum zu nutzen. So unterstützt diese Fortbildung den Weg zum Aufwachen. Aufwachen zu können, erfordert zweierlei: den spirituellen Weg der Hingabe und des spirituellen Wachstums einerseits, die Lösung der persönlichen Probleme und Blockaden andererseits. Das letztere wird durch diese Fortbildung ermöglicht und unterstützt.
So kann die großartige westliche Psychologie mit der Spiritualität verbunden werden, Lebendigkeit, Authentizität und der innere Einklang mit dem Aufwachen.
Ganzheitliches Wachstum bezieht die geistige/ mentale, die seelische/ emotionale und die körperliche/ physische Ebene ein. Es bezieht – im Sinne Abraham Maslows – die verschiedenen und auch die spirituellen Bedürfnisse des Menschen ein.
Vier Ebenen ganzheitlichen Wachstums
Wie auch in der humanistischen Psychotherapie (Fritz Perls, Carl R. Rogers, Leland Johnson, Abraham Maslow) und Teilen der Psychoanalyse (Karen Horney, Erich Fromm, C. G. Jung) liegt dem ein Menschenbild zugrunde, nach dem der Mensch essenziell spirituelle Bedürfnisse und ein spirituelles Potenzial besitzt. So kann unterschieden werden zwischen persönlichem Wachstum (Ebene 1-3) und spirituellem Wachstum (Ebene 4), auch wenn beides eng verflochten ist, zum einen weil das persönliche Wachstum eine wichtige Voraussetzung für das spirituelle Wachstum ist, und zum zweiten weil das persönliche Wachstum in die spirituelle Dimension hineinreicht.
Ebene 1: Symptomebene: Konflikte, Probleme, Ängste
Ebene 2: Ich-Stärkung/Stärkung der psychischen Funktionen
Ebene 3: Selbstaktualisierung, Selbstverwirklichung und Entfaltung des menschlichen Potenzials
Ebene 4: Transzendenz, Selbstrealisation, Aufwachen
Sieben Dimensionen menschlichen Wachstums
Menschliches Wachstum – Persönlichkeits- sowie spirituelles Wachstum – wird durch die Lösung von Verstrickungen und Blockaden und durch Bewusstwerdung in sieben Dimensionen ermöglicht und gefördert:
1. Bewusstwerdung der Bedürfnisse und Ziele des Lebens, der bewussten und zunächst unbewussten Ziele. Was will ich wirklich? Was ist wirklich wichtig? Welche Ziele möchte ich loslassen? Was hat Priorität?
2. Alles fühlen können, Entwicklung der Angst- und Schmerztoleranz; entdecken, welche Gefühle bisher vermieden wurden; in der Lage sein, alles zu fühlen, ohne sich ablenken, weglaufen, verdrängen oder verschieben zu müssen. Dies ist die Voraussetzung von Ich-Stärkung, Souveränität, innerer Freiheit und Lebendigkeit.
3. Gleichzeitig die Fähigkeit entwickeln, eine innere Distanz zu dem Drama und dem inneren und äußeren Leben zu bekommen, Selbst-Empathie, Selbst- Akzeptanz, Selbst-Vertrauen.
4. Verständnis entwickeln für die inneren Muster, tieferen Ursachen und die Intentionen des Verhaltens und Erlebens.
5. Die Blockaden des Körpers und des Atems lösen und so einen freien Energiefluss entwickeln und die Fähigkeit, Gefühle wirklich zu fühlen und dadurch zu lösen.
6. Die Verstrickungen mit der Vergangenheit lösen, Aussöhnen mit dem schon Geschehenen als Voraussetzung, in der Gegenwart inneren Frieden und Lebendigkeit zu finden.
7. Auseinandersetzung, Begegnung und Lösung der existenziellen Ängste, Angst vor der inneren Bodenlosigkeit, der inneren Leere, dem existenziellen Alleinsein und der Angst vor dem Tod.
Diese 7 Dimensionen menschlichen Wachstums zielen auf Lebendigkeit, innere Freiheit, Ich-Stärkung und Authentizität. So werden diese sieben Dimensionen auch „7 Schritte zum Aufwachen“ genannt (Christian Meyer 2004, 2014). Dies reflektiert die einfache Tatsache, dass das Lösen persönlicher Konflikte und Probleme und somit das persönliche Wachstum eine Voraussetzung für das spirituelle Wachstum darstellt.
Spirituelle Wege, die die persönliche Entwicklung ignorieren, beinhalten die Gefahr, dass der Mensch künstlicher und von seinem Inneren Fühlen und Erleben entfremdeter wird. Sie erhöhen die Gefahr persönlicher und spiritueller Krisen. So sind diese 7 Schritte auch – allgemeiner und grundlegender gefasst – die „7 Dimensionen des Loslassens“ (Christian Meyer, Goldmann Verlag 2016). Es sind die grundlegenden Dimensionen persönlichen Wachstums, sie bewirken Veränderungen auf den oben dargestellten Ebenen 1 + 2
Viele Psychotherapeuten haben psychotherapeutische Werkzeuge entwickelt, die nicht nur auf Ebene 1 und 2 wirken, sondern auch Voraussetzungen für die Ebene 3 und 4 schaffen und in diese Ebenen hinein wirken. Darunter sind auffallend viele, die neue Therapieschulen gegründet haben, wie Carl R. Rogers, Fritz Perls, Leland Johnson, C. G. Jung oder Peter Levine oder zumindest eine neue Richtung innerhalb einer Schule wie die Psychoanalytikerin Karen Horney und Erich Fromm. Karen Horney war vielleicht die erste, die die wertvollen Methoden der Psychotherapie nicht nur für die Lösung persönlicher Probleme sondern auch für das grundlegende menschliche Wachstum nutzen wollte.
Es sind allesamt psychotherapeutische Methoden, die im weiteren Sinne zur Familie der tiefenpsychologischen und psychodynamischen Therapie zählen, wenn man die Verwurzelung der Gestalt-Therapie und auch der reichianischen Körperpsychotherapie in der Psychoanalyse im Auge hat.